2. April 2017

Brasilien: Nordosten und Amazonas

Wie geplant trennen sich die Wege von Kussi und Lucas für einen Moment. Lucas reist im Nordosten Brasiliens und zum Amazonas. Seine anschließende Surftour findet ein schnelles Ende.

Lucas Freundin Zarah schließt sich der Reise für einen Monat an. Gemeinsam starten sie in Salvador de Bahia mit dem letzten Tag des größten Straßenkarnevals der Welt. In der Altstadt wird traditionell gefeiert, andernorts folgen Massen von feiernden Menschen bunt geschmückten Wagen, beladen mit Lautsprechern und Tänzern.

Auch aus historischer Sicht ist Salvador eine besondere Stadt. Sie liegt an der Bucht, an der 1501 portugiesische Seefahrer ankamen, um Brasilien zu besiedeln. Salvador wurde für drei Jahrhunderte der Dreh- und Angelpunkt für den Sklavenhandel in Südamerika. Somit sind die afrikanischen Wurzeln im Staat "Bahia" bestimmend. Die Bevölkerung ist dunkelhäutig und der Capoeira Stil heißt "Angola".

Karneval in der Altstadt

Eine Gottheit der  brasilianischen Reiligion "Candomblé" die ihre Wiege in Westafrika hat

Lucas und Zarah ( von Links nach Rechts :))
Lucas sucht die Weite und wird im Nationalpark "Chapada Diamantina" fündig.

"Guten Morgen schöne Welt"


Kurz vor dem Ziel: Tarnen auf dem roten Teppich nach einer 30 Km Wanderung
Nach einer 10 stündigen Busfahrt sah die Landschaft schon ganz anders aus. Sandstrände soweit das Auge reicht. Zum Joggen traumhaft, zum Surfen ausreichend.





Nun wieder etwas Kultur in den Städten im Nordosten Brasiliens. Lucas übernachtete bei verschiedenen Brasilianern und erlebte authentisches Brasilien.
Capoeira-Training in Recife

Die Altstadt von Olinda

Kurze Pause in Natal
Von hier aus flogen Lucas und Zarah ins Herz des Amazonas. Manaus ist die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas und war zwischen 1870 und 1910 der weltweit einzige Kautschuklieferant. Während des Booms entstanden Kulturzentren wie das Opernhaus "Teatro Amazonas". Manaus liegt an der Mündung des Rio Negro in den Fluss "Amazonas".


 Bei einer Modern Dance Aufführung im Innern
Der Rio Negro erscheint wegen seinem hohen Gehalt an Huminsäuren schwarz, dennoch ist das Wasser durchsichtig, da es keine Schwebeteilchen enthält. In den nährstoffarmen Gewässern wachsen fast keine Pflanzen, doch gelangen viele abgestorbene Pflanzenteile dorthin und zersetzen sich. Durch die Nährstoffarmut gibt es im Rio Negro kaum Mückenlarven und daher praktisch keine Malaria.


Nach 2 Übernachtungen bei Couchsurfern in Manaus startete Lucas ins, für ihn, Unbekannte. Mit einem Bus nach "Novo Airao", 100 km stromaufwärts von Manaus am Rio Negro; hier endet der Weg und alles lauft im Einklang mit dem Fluss. Viele Menschen leben hier auf ihren Booten oder Kanus. Der Fluss fächert sich auf etwa 27 Kilometer Breite auf.

Wir befinden uns im Anavilhanas-Archipel, eines der weltweit größten Flussinsel-Archipele, gekennzeichnet durch ein einzigartiges Ökosystem mit großer Artenvielfalt. Während der Trockenzeit bilden sich auf einer Länge von rund 90 km annähernd 400 Inseln, überwuchert von Urwald. Weiße Sandstrände offenbaren sich.

Während der Regenzeit steigt der Wasserspiegel um bis zu 20 Metern, die Hälfte der Inseln werden überschwemmt und bilden ein grenzenloses Labyrinth von schwimmenden Wäldern, Bächen und Kanälen. Die kompakte Vegetation dient als Unterschlupf für diverse Vögel, Schmetterlinge, Leguane, Nagetiere, Affen und Schlangen.

Einheimische ließen Lucas auf dem letzten nicht überschwemmtem Strand in der Gegend ab.
Trampen im Amazonas 

Es ist Regenzeit, es kann jederzeit vom Himmel schütten








Lucas hält eine Angel, später fischte er 6 Piranhas in 30 Minuten
Die nächsten Nächte konnte Lucas bei einer einheimischen Familie in einer Hängematte schlafen. Der Gastgeber Jean, 26 Jahre, hat den Ort noch nie verlassen doch sich selbst ein gutes, fließendes Englisch beigebracht. Lucas war die zweite Person mit der er englisch sprach.

Nach einigen Touren im Insel-Labyrinth reiste Lucas in einem Passagier Boot zurück. Jeder bringt seine eigene Hängematte mit. Die Fahrten sind sehr lang, die besten Platze weit weg vom Motorraum.
Hier kommt man sich sehr Nahe
Zurück in Manaus nahm Lucas an einer mehrtägigen geführten Tour teil. Der Guide ist im Urwald in einer Indigenen Gemeinschaft aufgewachsenen.

Lucas verbrachte viel Zeit tuckernd auf Nebenflüssen des Amazonas. Hier einige Eindrücke.



Achtung: Dieses Exemplar ist fast 2 Meter groß 

I don't touch you, you don't touch me - 4 Meter lange Schlange

Ein Indianer klettert um die Acai-Frucht zu pfluecken :)


Nach einer eindrucksvollen Zeit im Amazonas ging es wieder weit in den Süden Brasiliens, nach Rio de Janeiro. 7 Tage erkundete Lucas die Stadt und bereitete seinen anschließenden Surftrip vor.

Museu do Amanha: Eine ergreifende Austellung über die Auswirkung des Menschen auf der Erde

Arm und Reich liegen nah einander: Eine Tour in der Favela Rocinha mit 180.000 Einwohnern





















Doch weit sollte er nicht kommen. Beim Surfen an einem einsamen Traumstrand platzte sein Trommelfell. Er verkaufte das Board und beendete die Reise. Irgenwann muss ja auch Schluss sein, dachte er sich.
 
Aus der Traum:Ganz allein, doch Lucas darf nicht mehr ins Wasser




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